Eine Existenzgründung verzeiht nur wenige Fehler

Jedes Jahr wagen Hunderttausende den Gang in die Selbstständigkeit. Dies belegen die laufenden Statistiken der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW). Motivation und Ausgangssituation sind bei allen Startern sehr vielfältig. Unzufriedenheit mit dem alten Job, längere Arbeitslosigkeit, aber auch der starke Wunsch nach beruflicher Freiheit oder eine glänzende Geschäftsidee sorgen für einen solchen Entschluss. Eine Existenzgründung ist ein Prozess, der nicht mal eben so durchzuführen ist. Dieser Prozess stellt erhebliche Anforderungen an den Gründer. Ein wohldurchdachter Fahrplan, Zielstrebigkeit, Disziplin und Geduld sind wesentliche Voraussetzungen. Die Gründung selbst erlaubt nur wenige Fehler, soll sie erfolgreich durchgeführt werden. Dennoch treten immer wieder grobe Fehler nach vergleichbarem Muster auf.

 Kein konsequenter Gründerfahrplan, Verzicht auf Berater

 Die überwältigende Menge an Informationen, die ein angehender Gründer im Internet, bei Handelskammern oder Verbänden sammeln kann, kann schnell zu einer Reizüberflutung führen. Anstatt gut informiert zu sein, brummt der Kopf. Dies kann vermieden werden, wenn ein Berater die Gründung begleitet. Ob Berater eines Starter-Centers oder freier Gründercoach liegt in der Entscheidung des Gründers. Wichtig ist, dass ein detaillierter Gründerfahrplan erarbeitet wird, der alle Schritte bis zur Eröffnung des Unternehmens enthält. Die Wahl der Rechtsform, steuerliche Themen oder dringende Rechtsfragen sollten in jedem Fall professionell begleitet werden. Wichtig ist, dass der Gründer seine Kernkompetenz im Auge hat und sich nicht mit Nebensächlichkeiten aufhält.

 Geschäftsidee ist noch nicht rund und der Businessplan mangelhaft

 Häufig scheitern Gründer, weil sie sich nicht hinreichend mit der Branche und der Konkurrenz auseinandergesetzt haben. Das Sammeln von Brancheninformationen ist vielleicht der zentrale Baustein der Gründung. Unter Umständen ist es wichtig, die Geschäftsidee an die Konkurrenzsituation anzupassen und gegebenenfalls Nischen zu besetzen.  Diese Informationen müssen auch in den Businessplan einfließen. Alle verwendeten Informationen und Zahlen müssen realitätsnah sein. Geschönte Zahlen geben eine trügerische Sicherheit, die zwangsläufig das Unternehmen scheitern lässt, wenn es in der Realität angekommen ist. Hierzu gehört auch, dass der Kapitalbedarf richtig berechnet wird. Zu oft werden wichtige Kostenarten vergessen.

 Das Leben wäre so schön, wenn die Kunden nicht wären!

 Marketing und Vertrieb sind elementare Bestandteile des Unternehmens. Der angehende Kunde muss von den Produkten und den Vorteilen erfahren. Streuartikel helfen da nur wenig. Unter Umständen sollte das Marketing professionell gestaltet werden. Auch der Vertrieb muss gut strukturiert sein. Greift beides wie ein Zahnrad ineinander, werden nicht nur neue Kunden gefunden, sondern – das ist viel wichtiger – gehalten.

 Meilensteine setzen und kontrollieren

 Es ist wichtig, Ziele zu haben. Dies kann auch in kleinen Schritten geschehen. Es ist zwingend erforderlich, diesen Erfolg zu kontrollieren. Wird das Ziel nicht wie gewünscht erreicht, ist eine Ursachenforschung erforderlich. Nur so kann korrigierend eingegriffen werden. Wird ein Controlling nicht oder zu spät durchgeführt, kann dies schwerwiegende Folgen haben. Unter Umständen erfordert dann eine Kurskorrektur viel Geld und Zeit.

 Eine Existenzgründung wird einen Starter stark fordern. Dies sollte nicht unterschätzt werden. Die Gründung hat weitaus mehr Facetten, als nur die Entwicklung eines neuen Produktes. Jeder Schritt muss gut überlegt und geplant sein. Die Vermeidung dieser beschriebenen „Kardinalfehler“ ist bereits eine gute Voraussetzung für einen späteren Erfolg.

Habe Sie Fragen zur Existenzgründung, dann rufen Sie uns an.

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