Altervorsorge

Altersvorsorge – sorglos im Alter

Altersvorsorge – ein Thema, das einen Menschen nicht erst im Alter zum Handeln bewegen sollte: Bereits in jüngeren Jahren gilt es, Maßnahmen zu ergreifen, damit es im Alter nicht zu Einschränkungen des Lebensstandards & Co. kommt. Apropos Einschränkungen: Wer heute an morgen – an das Alter und dessen Absicherung – denkt, muss bereits heute Verzicht üben. Angesichts der alternden Bevölkerung und nicht gerade üppig gefüllter Rentenkassen haben die nachfolgenden Generationen keine andere Wahl – sie müssen selbst für ihr Alter vorsorgen. Die staatliche Rente allein reicht in der Regel nicht mehr aus, um den einmal erreichten Lebensstandard im Alter zu halten und sorgenfrei leben zu können.

Der sogenannte Generationenvertrag bestimmt das gesetzliche Rentensystem hierzulande: Die Rente der älteren Bevölkerung wird von der Rentenbeiträgen der Berufstätigen getragen. Durch den demographischen Wandel ist der Generationenvertrag ins Wanken geraten: Immer weniger Berufstätige stehen immer mehr Rentnern gegenüber. Die gesetzliche Rentenversicherung kann den Prinzipien des Generationenvertrags nicht mehr entsprechen. Das bedeutet: Andere Formen der Altersvorsorge müssen ergriffen werden, um etwaiger Altersarmut vorzubeugen. Das Fundament der Altersvorsorge in Deutschland stützt sich auf drei Säulen. Es sind dies – neben der gesetzlichen Vorsorge – die private und betriebliche Vorsorge. Im Fokus der Altersvorsorge steht vor allem die private Alterssicherung. Sie basiert prinzipiell auf, im Laufe des Lebens angespartem Kapital und sollte sich an den persönlichen Gegebenheiten beziehungsweise Bedürfnissen des Einzelnen orientieren. Zur privaten Altersvorsorge zählen – neben kapitalbildenden Lebensversicherungen – Fondssparpläne genauso wie Immobilienbesitz, Riester-Rente genauso wie Rürup-Rente.

Wie aber sieht richtige Altersvorsorge aus, welche Strategie sollte angewandt werden? Zuerst einmal gilt es, eine Bestandsaufnahme vorzunehmen. Dazu gehört die richtige Einschätzung der gesetzlichen Rente. Eine verlässliche Prognose über die Rentenhöhe der heute Beschäftigten ist kaum möglich. Eine lediglich vage Vorstellung liefert die Renteninformation der Deutschen Rentenversicherung, welche die Arbeitnehmer regelmäßig auf dem Postweg erreicht. Unbestritten ist, dass das Rentenniveau kontinuierlich sinkt. Die Bundesregierung geht davon aus, dass bis 2030 mit einem Absinken von gegenwärtig 48,7 % des Nettoeinkommens (vor Steuer) auf 43 % zu rechnen ist. Will man nicht schlechter als ein heutiger Rentner leben, gilt es, wenigstens diese Lücke zu schließen. Hinzu kommt die Geldentwertung beziehungsweise Inflation, die ebenfalls in die Berechnung einfließen muss, gibt sie doch Aufschluss über die Kaufkraft. Damit reduziert sich die zu erwartende Rente faktisch weiter – der Lebensstandard sinkt weiter.

An dieser Stelle empfiehlt sich eine Betriebsrente. Eine betriebliche Altersversorgung – darauf hat jeder Arbeitnehmer hierzulande einen rechtlichen Anspruch. Doch die Zahl der Unternehmen, die eine derartige Betriebsrente komplett selbst zahlen, sinkt. Gleichwohl besteht für die Arbeitgeber eine gesetzliche Verpflichtung gegenüber ihren Beschäftigten in Bezug auf die Vermittlung wenigstens eines externen Anbieters von Betriebsrenten. Dies können sein: Direktversicherungen genauso wie Pensionskassen und –fonds oder aber Unterstützungskassen. Hier können beide – sowohl Arbeitnehmer als auch Arbeitgeber – einzahlen. Als vorteilhaft erweisen sich die, im Vergleich zu einem privaten Abschluss niedrigeren Kosten dieser betrieblich organisierten Sparverträge. Das wirkt sich positiv auf die Rendite aus – und nicht nur dort: Auch Vorteile bei Steuer und Sozialabgaben sind unübersehbar, wird das Geld doch normalerweise auf direktem Wege aus dem Bruttogehalt transferiert.

Eine weitere Möglichkeit besteht in dem Abschluss eines staatlich geförderten Riester-Sparvertrags. Drei Riester-Arten stehen zur Wahl:

Angefangen vom Riester-Fondssparen für die unter Vierzigjährigen über die Riester-Rentenversicherung für die Vierzig- bis Fünfundvierzigjährigen bis hin zum Riester-Banksparen für Beschäftigte ab Mitte Vierzig. Für Selbständige und Freiberufler, die im Normalfall eine geförderte Riester-Rente nicht abschließen dürfen, empfiehlt sich die Rürup-Rente. Bei letzterer kann man – ähnlich wie bei der Riester-Rente – zwischen Fonds- oder Versicherungsvariante sowie Banksparplan wählen. Im Unterschied zum Riestern gibt es jedoch ausschließlich Steuervorteile – also keine direkten Zulagen vom Staat. Die Rürup-Rente wartet jedoch mit beträchtlich höheren Steuervorteilen auf als die Riester-Rente. Rürup-Sparer dürfen 2014 bis zu 15.600 Euro pro Jahr steuerlich gefördert anlegen – bei Verheirateten verdoppelt sich dieser Betrag auf 31.200 Euro. Mit einem Anstieg des Betrags in den nächsten Jahren ist zu rechnen: Bis 2025 sollen Rürup-Sparer sogar in den Genuss von 20.000 Euro beziehungsweise 40.000 Euro (Verheiratete) kommen.

Auch kann der Besitz von Immobilien eine lohnende Altersvorsorge darstellen: Studien zufolge sind Immobilienbesitzer normalerweise im Alter wohlhabender als Mieter. Selbstgenutztes Wohneigentum kann also eine durchaus interessante Investition sein. Als ausschlaggebendes Kriterium in puncto Wertstabilität erweist sich die Lage der Wohnimmobilie. Wo auch immer – mietfreies Wohnen im Alter spart viele Hundert Euro im Monat. Für diejenigen, die sich nicht für Immobilien begeistern, könnte eine kapitalbildende Lebensversicherung eine Alternative für die Alterssicherung sein. Die Kombination aus finanzieller Absicherung von Angehörigen im Todesfall und Kapitalauszahlung im Erlebensfall – natürlich garantiert verzinst – macht sie so interessant. Allerdings wirkt sich ein niedriges Zinsniveau auch auf die Garantieverzinsung aus – sie sinkt.

Wenn es um Altersvorsorge geht, ist auch die Börse mit ihren vielfältigen Möglichkeiten nicht zu unterschätzen. Die Renditechancen von Aktien, Fondsanteilen & Co. sind durchaus attraktiv – auch und gerade langfristig. Es existieren seit 1998 sogar auf Altervorsorge ausgerichtete Investmentfonds. Sie firmieren als AS-Fonds – AS bedeutet dabei nichts anderes als Altersvorsorge-Sondervermögen. Großer Nachfrage erfreuen sich die AS-Fonds allerdings nicht. Dies ist auf die, zu keinem Zeitpunkt erfolgte Förderung von Gesetzgeberseite zurückzuführen. Neue AS-Fonds dürfen seit dem Inkrafttreten des Kapitalanlagengesetzbuchs (Juli 2013) nicht mehr aufgelegt werden. Bestehenden Fonds wird Bestandsschutz gewährt.

Keine Frage: Banken und Versicherungen werben und locken vehement mit ihren Anlageprodukten – es sind Hunderte. Wer findet sich in diesem „Dschungel“ schon auf Anhieb zurecht – zu groß ist die Auswahl mitunter. Das beste Angebot gibt es leider nicht – zu unterschiedlich sind die persönlichen Voraussetzungen & Co. Entscheidende Faktoren bei der Wahl des richtigen Produkts sind neben der persönlichen Lebenssituation und dem Alter vor allem die individuellen Bedürfnisse. Wie auch immer – eine Grundregel lautet: So früh wie möglich mit der Altersvorsorge beginnen! So kommt man eher in den Genuss staatlicher Förderung und zu mehr Vermögen. Das sind doch gute Aussichten für das Alter!

Bei Fragen wenden Sie sich an uns, denn wir werden im Jahr 2015 unseren Beratungsschwerpunkt auf die Altersvorsorge legen.

 

 

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