e-Commerce und e-Business

e-Commerce E-Business

Das E in E-Business bzw. E-Commerce steht für „Electronic“. Es geht also darum, dass man Business (Geschäftsprozesse) bzw. Commerce (Verkaufen) mittels elektronischer Informations- und Kommunikationstechnik wirksam macht. Dabei ist stets das Verkaufen nur als Teilmenge der Geschäftsprozesse anzusehen. Wer beispielsweise als Verkäufer über Plattformen wie eBay Umsätze generiert, der muss hierfür ganz oder teilweise elektronische Informations- und Kommunikationstechnik nutzen. Die auf das Verkaufen ausgerichteten Verhaltensweisen (beispielsweise das Formulieren von Verkaufstexten oder Verkaufspublikationen) laufen im Rahmen des E-Commerce. Das Abwickeln der Geschäftsvorgänge nach dem Verkauf (Logistik der Zusendung, Abwicklung der Zahlungsvorgänge) geht über den E-Commerce hinaus und liegt im Rahmen des E-Business. Auch hierfür kann auf vielfältige Weise elektronische Informations- und Kommunikationstechnik eingesetzt werden.

Beim E-Business kann die gesamte Kunden- und Lieferantenbeziehung elektronisch gestaltet werden. So werden die Marketingziele eines Unternehmens über eigene und fremde Websites (beispielsweise soziale Netzwerke wie Facebook oder kommerziell ausgerichtete Verkaufsplattformen wie Amazon oder eBay) publiziert und zwar auf eine Art und Weise, die gleichermaßen rechtliche wie Marketing-bezogene Ziele und Anforderungen erfüllt. Beim E-Business kommt es irgendwann zum Abschluss eines Kaufvertrages, wobei dieser Vorgang bereits als E-Commerce einzuschätzen ist.

E-Commerce ist der Handel mit Dienstleistungen oder Waren mittels moderner Informations- und Kommunikationstechnik. Dabei ist zu beachten, dass nicht in jedem Fall ein materieller Transport von Gütern oder ein Tätigwerden von Personal beim Auftraggeber oder Kunden erfolgen muss. E-Commerce funktioniert besonders gut bei virtuellen Produkten. So können Webdesigner allein über elektronische Mittel einen Werkvertrag mit einem Auftraggeber abschließen und anschließend umsetzen. Ein persönlicher Offline-Kontakt muss genau so wenig erfolgen wie beim Kauf von elektronischen Büchern, Hörbüchern oder Musik, wie es Verkaufsplattformen wie Amazon bieten. Relevant wird E-Commerce daher in allen Branchen, die mit virtuellen Produkten oder Dienstleistungen zu tun haben: Medienproduktion und Mediennutzung, Versicherungen und Geldanlagen, Touristik und Wissensbildung.

Beim E-Commerce und beim E-Business wird oft unterschieden, welche Arten von Vertragspartnern auf den beiden Seiten (Verkäufer, Käufer) vorliegen. Business-to-Business (B2B) war die erste Form, bei der E-Commerce und E-Business auf breiterer Front wirksam wurde. Das hing damit zusammen, dass Unternehmen schon recht früh über elektronische Informations- und Kommunikationstechnik verfügten. Nach wie vor aber ist hier das Problem relevant, dass unterschiedliche Systeme erst kompatibel gemacht werden müssen, um den Geschäftsablauf elektronisch wirksam werden zu lassen. Zunehmend setzen sich hier aber Schnittstellen der Warenwirtschaftssysteme durch, die flexibel auf die jeweiligen Unternehmensbedürfnisse angepasst werden können.

Elektronische Geschäftsbeziehungen zwischen Privatkunden und Unternehmen (B2C bzw. B2B) sind erst möglich, seit das Internet eine breitere Akzeptanz gewonnen hat. Hier hat aber das E-Commerce das Potential, die bisherigen Formen von Commerce in den Hintergrund zu drängen. Gegenwärtig leiden nicht nur die Buchhändler und CD-Verkäufer am Erfolg des E-Commerce. Auch der Journalismus und jede Art von Medienproduktion sind durch die zunehmende Nutzung von E-Commerce in der Krise. Relevant ist dieser Effekt auch beim Verkauf von Versicherungen, bei Touristikdienstleistungen und bei vielen weiteren Branchen.

Relativ gut können beratungsarme Produkte (Fahrkarten, Eintrittskarten, Haushaltsartikel und Medien aller Art) über das Internet vertrieben werden. Schwieriger ist schon der Verkauf von stärker personenbezogenen Artikeln, wie Bekleidung oder Versicherungsleistungen, die sehr langfristig wirken sollen. Allerdings gehen die gegenwärtigen Bestrebungen beim E-Business dahin, auch solche Leistungen durch zusätzliche Informationsangebote marktfähig zu machen. Relativ hoch sind die Kosten im Versandhandel bei Bekleidung und Schuhen, denn hier kommt es häufig zu Rückgaben, die erhebliche logische Kosten hervorrufen. Generell ist es in Deutschland so, dass fast alle elektronisch erworbenen Waren ohne Begründung innerhalb einer kurzen Frist kostenfrei für den Kunden zurückgegeben werden können. Bei personenbezogenen Artikeln ist das sehr häufig der Fall.

Trotz dieser Einschränkungen ist der Erfolg des E-Commerce und des E-Business kaum zu begrenzen. Bedenken hinsichtlich Datenschutz und Sicherheit des Zahlungsverkehrs werden zwar häufig diskutiert, führen aber nur in wenigen Fällen zu Handlungseinschränkungen der potentiellen Käufer.

vorheriger Beitrag Betriebsnahe Veranlagung durch…
nächster Beitrag Outsourcing von Lohn- und Fina…